Tauche ein in Oli's Welt ... Discover Kassandera

Die Phoenixkönigin

Sich ein Bild machen. Sich in die Geschichte einlesen.
Wir werden hier immer wieder andere Textausschnitte und Illustrationen zeigen.
Um euch neugierig auf das Buch zu machen. Viel Freude!


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Alchemistenfeuer:
Die Suche nach dem Stein der Weisen.


Alchemistenfeuer

Kaprikibaum:
Die Frucht wie ein Stern.


Kaprikibaum
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Baltha und seine Truppe:
Schutt und Asche.

Die Grenzwächter der Kassanderi hatten die Rauchsäule von weitem gesehen. Ahn Baltha hatte beschlossen, dass sie sich die Sache näher anschauen sollten, und der Trupp pirschte sich langsam an das brennende Gehöft heran. Haltja war damals schon älter als die meisten seiner Kameraden. Ein Veteran auf dem Papier. Ausser gegen ein paar Schmuggler oder mässig bewaffnete Banditen hatte er nie ausserhalb des Trainings die Waffen gezogen. Der Ahn hatte den alten Mann anscheinend gern um sich oder vertraute einfach auf den kühlen Kopf des Veteranen. Baltha selbst war etwa fünfzehn Jahre jünger als Haltja und somit auch nicht mehr gerade ein Frischling in der Truppe. Aber die zwei Dutzend Männer seines Trupps wussten, dass er niemals einen Befehl umsonst gab und vertrauten ihm. Der Ahn war gross und muskulös, mit einem langen dunklen Zopf, dessen Ende von einer Metallspange in Form einer kleinen Speerspitze zusammengehalten wurde. Seine Lebensversicherung, wie er sie nannte. Was die Jungen im Trupp zu allerlei dummen Bemerkungen an den Lagerfeuern verleitete, aber jeder, der schon mal gesehen hatte, wie der Kalazmari mit der schnellen Drehung seines Kopfs und dem Schwung der Klinge eine Kaprikifrucht sauber durchtrennte, wusste es besser, als den spöttischen Kommentar in Balthas Hörweite auszusprechen.

Das Gehöft, auf das sich der Trupp nun vorsichtig zubewegte, schien bar jeden Lebens. Alles war schwarz und verkohlt, als hätte eine Feuersbrunst hier gewütet. Die Hausbrände verursachten ähnlich grosse Zerstörungen, vor allem bei der lokalen Bauweise mit den Strohdächern. Aber hier war das Haus förmlich auseinandergerissen worden. Die russgeschwärzten Wände lagen wie aufgefächert auf dem Boden. An dem Ort, der wohl einst ein Schlafraum gewesen war, ahmten nur noch drei kohlefarbene Schatten die Umrisse von Menschen nach. "Eine Alchemistenstube." vermutete Ahn Baltha laut und erntete zustimmendes Nicken von seinen Männern. Alchemisten neigten den Geschichten nach zu allerlei risikoreichen Experimenten mit den Elementen. Wobei vor allen anderen das Element Feuer eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf diese Zunft auszuüben schien. Häufig allerdings mit verheerenden Folgen.

Das Geräusch, das dann erklang, liess ihnen allen sofort das Blut in den Adern gefrieren. Es war das Schreien eines Kindes. Haltja fühlte, wie sich ihm die Nackenhaare aufstellten. Seine Nase nahm erst jetzt die Witterung des Kindes auf, als hätte es vorher gar nicht existiert. Es musste der betäubend starke Geruch von verbranntem Holz und von der Hitze gesprungenen Steins gewesen sein, der den Duft des Kindes überdeckt hatte. Bilder eines schrecklich verbrannten Kinderleibs huschten durch seine Gedanken. Oh Königin, bitte lass es nicht zu schwer verletzt sein. Er wusste, wie lächerlich sich die Bitte anhören musste in Anbetracht der Zerstörung des Hofes. Gareth, der junge Kundschafter aus Falia, starrte einen Augenblick perplex vor seine Füsse und hob dann verwirrt ein kleines schwarzes Bündel hoch. Haltja wollte ihn warnen, aber das Baby lag schon geborgen im Arm des jungen Soldaten. Als Baltha, Haltja und der Rest des Trupps herbeigestürzt kamen, hatte das kleine Wesen bereits aufgehört zu weinen und Gareth machte sich daran, Schmutz und Russ von dem kleinen Gesicht zu wischen. Wie er das Kleinkind halten musste, hatte Gareth bei seinen kleinen Geschwistern gelernt. Die Faliani waren bekannt für ihre grossen Familien und so wirkten die Bewegungen des Jungen beinahe alltäglich. "Sie ist gesund." verkündete er strahlend, "Bei der Königin, welch ein Glück." Siska, der Knochenflicker des Trupps, untersuchte das kleine Mädchen und gesellte sich danach zu Baltha, welcher etwas abseits gewartet hatte. "Ihr fehlt tatsächlich nichts, unfassbar. Wie kann sie bei all dem Chaos überlebt haben?" Der Ahn antwortete nicht, sondern sah nur fragend zu Haltja hinüber. "Ich hab gehört, bei den Kausaliten gebe es so unwahrscheinliche Zufälle." antwortete der Alte schulterzuckend. "Haltja, es ist ein Baby. Kein komischer Mönch aus einem verschrobenen Kloster am Ende der Welt. Denkst du, der Alchemist hat sie mit einer feuerresistenten Salbe eingerieben?" "Könnte durchaus sein." log der alte Mann. Er hatte eine sehr klare Vorstellung, was das für ein Baby war. Er war sich sogar sicher, dass seine Suche nun endlich ein Ende nahm, und ebenso wusste er, dass eine weit komplexere Aufgabe gerade erst begann.

"drei von zwölf"

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Kassandera:
Glühende Erde. Karges Leben.


Weiter Blick über die Ebene Olivenbäume im Gegenlicht Natur wild und pur Trockene Felder, wenig Bäume Am Wasser, kühl und schattig Flora im Wasser Rares Wölklein über dem Lavendel Anis Blüten wie Sterne Diestelgewächs auf Fels gebaut Stadt auf dem Hügel

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